30 Minuten Input aus den Hochschulen der Region
Im Digitalen Feierabend gibt es halbstündige Inputs zu den Themenrunden mit Vorträgen aus den Hochschulen der SNIC-Region. Jede Veranstaltung nimmt dabei einen bestimmten Blickwinkel ein. Alle zusammen machen es so möglich, die Fragestellung aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.
Der Digitale Feierabend findet donnerstags zwischen 17:30 und 18:00 Uhr als Videokonferenz statt. Hinweise zur Videokonferenz finden Sie unten auf dieser Seite.
Teilnehmende können einfach nur zuhören oder eigene Fragen stellen. Sie haben dabei zusätzlich die Möglichkeit, andere Aktivitäten und Menschen der Region kennenzulernen und neue Netzwerke zu knüpfen.
Die einzelnen Veranstaltungen werden hier sowie in der lokalen Presse angekündigt. Wenn Sie sich in unseren Newsletter eintragen, werden Sie automatisch über Termine und Themen informiert.
Inputs der Themenrunde 5 - Frauen und Mädchen im ländlichen Raum
Zwei Beispiele aus der Landwirtschaft und aus dem technisch-naturwissenschaftlichen Bereich:
Christina Ingenrieth, Genholter Hof, Brüggen und Nora-Sophie Eichhorn, Projektmanagerin für Digitale Produkte für Forschung und Entwicklung beim Saatgut-Unternehmen KWS in Einbeck.
Christina Ingenrieth, 30 Jahre, ist Hofnachfolgerin, Jungunternehmerin, Bloggerin, Mitgründerin der jungen LandFrauen Kreis Viersen und out-of-the-box-Denkerin. Nach ihrer Ausbildung zur Bankkauffrau und anschließendem BWL-Studium hat sie sich, nach einem 3-jährigen Entscheidungsweg, dazu entschlossen, den landwirtschaftlich-gastronomischen Betrieb ihrer Familie am linken Niederrhein in diesem Jahr in die nächste Generation zu führen.
Nora-Sophie Eichhorn ist 27, wohnt in Einbeck und ist sehr ländlich in Ammensen im LK Holzminden aufgewachsen. Aus familiären Gründen hatte sie schon immer Interesse an der Landwirtschaft. Nachdem sie zunächst ab 2012 eine Ausbildung bei der KWS als „Pflanzentechnologin“ begonnen hat wo sie sich viel mit Pflanzenkrankheiten und Laborarbeiten beschäftigte, kam sie 2018 durch Zufall in der Phänotypisierungs Abteilung. Dort betreut sie seit 5 Jahren die Förderprojekte, trainiert KWS Drohnen-Piloten, und fliegt selbst noch zu Forschungszwecken Drohnen.
Zur Situation der kommunalen Gleichstellungsarbeit in ländlichen Räumen Deutschlands:
Sira Eberlin, Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen, und Silke Tamm-Kanj Bundessprecherin der BAG und Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Würselen.
Die Entwicklung ländlicher Räume und die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse ist für Deutschland Ziel und Herausforderung zugleich. Eine wichtige Rolle spielen dabei Fragen der Gleichstellung. Eine nachhaltige gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung, die sich den Herausforderungen von Krisen und demografischen Wandel gewappnet sieht, braucht die Berücksichtigung einer geschlechtsspezifischen Dimension. Um die wichtige Arbeit kommunaler Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten zu beleuchten hat die Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen die Studie „Gleichstellung als Regionalentwicklung - Zur Situation der kommunalen Gleichstellungsarbeit in ländlichen Räumen Deutschlands“ herausgebracht. Die Studie zeigt, Gleichstellungsbeauftragte sind oft der Motor für Gleichstellungspolitik in ihren Kommunen, setzen sich für eine geschlechtersensible Daseinsvorsorge ein und werden dadurch zu Regionalentwicklerinnen. Da ihre vorhandene Fachexpertise oft verkannt wird, hat die BAG die Ergebnisse der Studie in klare Empfehlungen an die Politik übersetzt, die kommunale Gleichstellungsarbeit in ländlichen Räumen stärken sollen.
Silke Clerc, BA. Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin, BISS Holzminden.
Beziehungsgewalt gegen Frauen im ländlichen Raum – Eine Auseinandersetzung mit Herausforderungen und Potenziale für gewaltbetroffene Frauen und die dazugehörigen Hilfsinstitutionen. Silke Clerc hat ihre Abschlussarbeit an der HAWK zu diesem Thema geschrieben und wird sowohl über das Thema aus wissenschaftlicher Sicht berichten als auch über ihre Arbeit als Sozialarbeiterin bei BISS, der Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt in Holzminden, die Frauen und Männern(!) ab 18 Jahren Hilfe und Unterstützung anbietet.
Ein Erfahrungsbericht aus der MINT Community 4.OWL:
Caroline Wilke, Projektmanagement Innovation und Wissen, Leitung MINT 4.OWL, OstWestfalenLippe GmbH.
Wie können Jugendliche und insbesondere Mädchen für MINT begeistert werden und das im ländlichen Raum? Eine Möglichkeit sind mobile Angebote an außerschulischen Lernorten. Das setzt das regionale MINT-Cluster „MINT Community 4.OWL“ zum Themenbereich Veränderung der Arbeitswelt durch Digitalisierung um. In der Veranstaltung berichtet Projektleiterin Caroline Wilke von der OstWestfalenLippe GmbH von Erfahrungen und Herausforderungen, die mit der außerschulischen MINT- und Mädchen-Förderung im ländlichen Raum einhergehen. Außerdem erhalten die Teilnehmer*innen einen praxisnahen Einblick in die Organisation und Durchführung der mobilen Workshops und diskutieren, ob Angebote speziell für Mädchen zielführend sind.
Eine sozio-ökonomische Analyse von Lebenssituationen der Frauen auf landwirtschaftlichen Betrieben in ländlichen Regionen Deutschlands:
Dr. Zazie von Davier, Institut für Betriebswirtschaft am Johann Heinrich von Thünen-Institut.
Frauen sind auf landwirtschaftlichen Betrieben in vielfältigen Rollen und Aufgaben tätig. Eine breitangelegte, bundesweite Studie zwischen dem Thünen-Institut Braunschweig und der Universität Göttingen hat gezeigt, dass die Gleichstellung der Geschlechter auf landwirtschaftlichen Betrieben noch nicht erreicht ist. Nur 11 % der Betriebe werden von Frauen geleitet und es gibt in der Landwirtschaft erhebliche Zugangsbarrieren für Frauen, unter anderem durch veraltete Geschlechterbilder und traditionelle Vererbungspraxen. Die soziale Absicherung der Frauen fürs Alter oder im Falle von Scheidung, Trennung oder Tod der Betriebsleitung sind unsicher. Es gibt aber auch optimistisch stimmende Entwicklungen, etwa eine leichte Tendenz zu mehr Hofnachfolgerinnen.
Inputs der Themenrunde 4 - Digitalisierung. Chancen für ländliche Räume
Kikko Neubert und Jonas Trippler, Fakultät Gestaltung, Jessica Duda und Jennifer Petry, Fakultät Soziale Arbeit u. Gesundheit HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Im Forschungs- und Entwicklungsprojekt „hands on“ geht es um die Entwicklung virtueller Handlungsräume mit dem Ziel, den Mehrwert digitaler Transformation in der Onlinelehre für Soziale Arbeit und Gesundheitsberufe zu erforschen und für die Lehre an der HAWK nutzbar zu machen.
Drei Jahre hat ein Team von neun wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen aus den Disziplinen Soziale Arbeit, Gesundheitswissenschaften und Gestaltung, Ideen von Lehrenden und Studierenden gesammelt, didaktisch aufbereitet und in innovative digitale Lernräume integriert. Dabei ging es auch darum, die „zwischenmenschliche“ Ebene sozial-emotionaler Lernprozesse mitzudenken die zur Identitätsbildung von Studierenden beitragen.
Das Forschungsteam von „hands on“ sieht ein großes Potential zu einer Verbesserung von digitalen Lehrformaten beizutragen. Zum einen indem Soziale Arbeit und Gesundheitsberufe die Veränderungen durch die Digitalisierung so aktiv und mit eigenen fachlichen Maßstäben mitgestalten können. Zum anderen bietet eine Kombination von Präsenz-Lernsituationen mit hybriden Lernumgebungen und –angeboten Studierenden und Lehrenden eine größere Vielfalt des Lehrens und Lernens und damit auch größere Erfolgschancen.
Hier finden Sie die Präsentation zum Projekt HandsOn
Lydia Lütgering, HAWK-Absolventin, leitet bei der Volkswagen Group IT Solutions GmbH ein interdisziplinäres Team zur Gestaltung von Software-Produkten.
Stefan Wölwer, Professor für Interaction Design an der HAWK, forscht und lehrt im Gebiet der Digitalen Transformationen und der Gestaltung von Services und Werkzeugen, die eine sinnvolle und gemeinsam getragene Digitalisierung ermöglichen.
Seedico ist die digitale Begleiterin in der Solidarischen Landwirtschaft – auf dem Smartphone, dem Desktop und der Apple Watch.
In den vergangenen acht Jahren ist die Mitgliederanzahl der Solidarischen Landwirtschaft Adolphshof um das Dreifache gestiegen. Dieser enorme Anstieg führt zu organisatorischen Herausforderungen und einem bedeutenden Mehrbedarf an Kommunikation. Susanne Kolbeck und Lydia Lütgering stellten die Frage, inwiefern digitale Services die Abläufe innerhalb der SoLaWi verbessern können. Ergebnis: Das Konzept seedico enthält eine Multi-Device-Plattform mit einer digitalisierten Infrastruktur.
Hier finden Sie die Aufzeichnung des Vortrags von Prof. Stefan Wölwer. (Passwort: "SNIC")
Hier finden Sie die Linkliste zum Vortrag.
Dr. Swantje Eigner-Thiel, Koordination der Forschungsgruppe "Ländliche Räume und Dorfentwicklung" an der Fakultät Ressourcenmanagement der HAWK.
Das „DigiMo“ war ein Modellprojekt (Projektende 12/2023) in Südniedersachsen. In Kooperation zwischen der HAWK, der FAG, der ASG und der LEB wurden dort freiwillig Engagierte aus den Dörfern Lödingsen, Holtensen und Fuhrbach, zu Trainer*innen ausgebildet um vor Ort ihre Hilfe in den Bereichen Telekommunikation, Smartphone, Tablet, Computer und Internet anzubieten. Das Dorf-Mobil selbst ist ein kleiner Bus, mit dem die Dörfer in Südniedersachsen besucht wurden. So konnte alles mitgebracht werden, was für die Bildungsangebote nötig war – vom Laptop bis zur Leinwand! Bei den Lerntreffs gab es keinen vorgefertigten Stundenplan. Die Inhalte richteten sich nach den Wünschen und Bedürfnissen der Interessierten vor Ort. Mit den Lerntreffs wurden in gemütlicher Atmosphäre auch Kontaktmöglichkeiten zwischen jungen, alten, zugezogenen und alteingesessenen Menschen geschaffen.
Jan Schlüter, Professor an der Fakultät Management, Soziale Arbeit, Bauen im Bereich Data Science.
Gamification ist der strategische Versuch, Systeme, Dienstleistungen, Organisationen und Aktivitäten zu verbessern, indem ähnliche Erfahrungen wie beim Spielen geschaffen werden, um die Nutzer zu motivieren und zu binden. Dies wird im Allgemeinen durch die Anwendung von Spieldesign-Elementen und Spielprinzipien (Dynamik und Mechanik) in nicht spielerischen Kontexten erreicht. Im Vortrag gehen wir auf geplante Forschungsprojekte und Methoden ein.
Hier finden Sie die Präsentation zum Vortrag von Leif Sörensen als pdf.
Die zunehmende Belastung der Umwelt durch den menschgemachten Konsum verschärft mehr und mehr die globalen Lebensbedingungen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, muss unser derzeitiges Handeln grundlegend geändert und neue Möglichkeiten der Ressourcennutzung in Erwägung gezogen werden.
Die Digitized Circular Economy (DCE) bietet dabei Ansätze, mittels digitaler Tools unser derzeitiges Konsumverhalten zu ändern.
Innerhalb des Reallabors DCE erforschen und testen die TU Clausthal, die Ostfalia Hochschule sowie diverse Partner neue Wege und Lösungen um den Wandel hin zu einer Circular Economy bewerkstelligen zu können.
Inputs der Themenrunde 3 - Kultur im ländlichen Raum
Sabine Zimmermann, Netzwerk Kultur & Heimat Hildesheimer Land e.V./ PULS
Sabine Zimmermann berichtet aus ihrem reichen Erfahrungsschatz sowohl mit ländlichen Kulturprojekten im Einzelnen, als auch mit Vernetzungsprojekten des Netzwerks Kultur & Heimat wie Rosen&Rüben und vielen weiteren. Sie ist seit 2017 die Geschäftsführerin des Netzwerks Kultur & Heimat, in welchem sich Kulturschaffende vom großen Verein bis zum Einzelkünstler miteinander vernetzen, mit gemeinsamen Projekten und Aktionen ihre Sichtbarkeit erhöhen und ihre Belange nach außen mit starker Stimme vertreten. Dabei aktivieren sie Mitbürgerinnen und Mitbürger und fördern und stärken auch deren Bewusstsein für die eigene Region. Im PULS finden viele dieser Aktivitäten eine kommunikative Zentrale und Motor für weitere Entwicklungen.
Interessierte Teilnehmende haben bei dieser Veranstaltung Gelegenheit, Fragen einzubringen, die zum Thema „Kultur im ländlichen Raum“ zusätzlich aufgegriffen werden sollen.
Präsentation Sabine Zimmermann: Netzwerk Kultur Heimat (pdf)
Andrea Hingst, Regionalberaterin Nord-Ost, Landesverband Soziokultur.
In der ländlichen Fläche von Niedersachsen gibt es zahlreiche gute Beispiele für Kulturprojekte die entweder aus der Mitte der (Dorf)- Bevölkerung entsprungen sind, oder eine gute Zusammenarbeit mit der örtlichen Politik pflegen – oder aber sich selbstständig Fördermittel besorgt haben und so ihre Ideen umsetzen. Andrea Hingst berät viele von ihnen im Auftrag des Landes und wird uns einige Lieblingsprojekte vorstellen.
Von der Herausforderung einer sehr heterogenen Partnerschaft! Patricia Magdalene & Martin Keil, Konzert- und Kulturfreunde Einbeck e.V., Initiatoren mannigfacher Kulturprojekte in ihrer Heimatstadt Einbeck.
Patricia und Martin Keil sind seit gut 15 Jahren als unermüdliche Kulturschaffende der Kulturszene in Einbeck aktiv. Sie leiten verschiedene Kulturhäuser, organisieren Festivals, initiiere innovative Stadtentwicklungsprojekte und vernetzten mit großer Freude Professionelle und ehrenamtlich aktive Menschen im Sinne der Kulturvielfalt in ihrer Stadt. Dabei leben sie auch ein interaktives Co-Working mit Vertretern aus Rat, Verwaltung und lokalen Unternehmen. Wie gelingt es den Kreativen, die oftmals gänzlich verschiedenen Stakeholdergruppen ihrer Stadt auf gemeinsame Projekte einzuschwören? Was sind ihre täglichen Herausforderungen und was können sie anderen mit auf den Weg geben.
Informationen über die zahlreichen von Patricia und Martin Keil angestoßenen und durchgeführten Projekte finden Sie hier.
Katja Drews, HAWK Holzminden, ZZHH, Projekt FAkuBi.
Im Forschungsprojekt FAkuBi „Felder und Akteur*innen kultureller Bildung in Ländlichen Räumen“ am Zukunftszentrum Holzminden-Höxter der HAWK in Holzminden geht es um die quantitative und qualitative Vermessung dreier sehr unterschiedlicher regionaler Kulturräume in Deutschland. Auf der Grundlage erster Zwischenergebnisse wird es möglich den Faktor Nachhaltigkeit für und von Kultur als Kennzeichen ländlicher Räume zu betrachten. Beim Impulsvortrag werden zudem angesichts zweier bevorstehender Landesgartenschauen dortige Schnittstellen zu Kulturprojekten als Praxisbeispiele nachhaltiger partizipativer Kulturproduktion reflektiert. Eigenschaften, Chancen oder auch Herausforderungen nachhaltigen Kulturschaffens sind somit im Wechselspiel von Theorie und Praxis diskutierbar.
Informationen zum Vortrag finden Sie hier.
3 Inputs: Jörg Bachmann, Kultur im Esel, Sülbeck / Katrin Hitziggrad, die Zukunftsoptimisten / MarktCampus, Homberg (Efze) /Ruth Emanuel, TransZ, HAWK Holzminden.
Anhand von drei Beispielen – zwei aus Südniedersachsen, einem aus dem Schwalm-Eder-Kreis – werden Beispiele aufgezeigt, wie man aus Leerständen Möglichkeitsräume schaffen kann. Ob es sich um den Dorfgasthof handelt, der kurz vor der Aufgabe steht oder um leerstehende Geschäfte im Ortszentrum. Es muss nicht immer der nächste Ladenbetreiber oder der nächste Gastwirt gefunden werden – manchmal ist ein Kulturangebot genau das richtige für eine Umnutzung.
Der Vortrag von Katrin Hitziggrad steht hier als pdf zur Verfügung.
Eine kleine theoretische Einführung untermalt von vielen Beispielen und Erfahrungswerten
Ina Lorenz, Kulturbüro Sachsen e.V. + Junges Netzwerk Freiberg.
In Szenevierteln in den Großstädten, wimmelt es nur so von kulturellen Angeboten. Hingegen ringt die Provinz mit der Abwanderung junger, engagierter und progressiver Menschen. Warum ist es also wichtig, vor allem im Hinterland, (sub-)kulturelle Angebote zu schaffen? Und wie soll das geschehen, wenn ein Großteil der jungen Menschen wegzieht? Was unterscheidet die Großstadt vom Kaff hinsichtlich der Voraussetzungen und Möglichkeiten aber auch in Bezug auf potentielle Bedrohungslagen durch rechte Hegemonien?
Der Beitrag von Ina Lorenz steht hier als pdf zur Verfügung.
Prof. Birgit Mandel (angefragt) Forschungsprojekt Uni Göttingen/Uni Hildesheim.
Professionelle, öffentlich geförderte und privatwirtschaftliche Theater befinden sich vor allem in Städten. Die Bevölkerung ländlicher Räume hat dagegen weniger Zugang zu diesen Angeboten. Zugleich scheint das Interesse am Theater in der ländlichen Bevölkerung vorhanden zu sein, denn allein in Niedersachsen lassen sich rund 1.000 Amateurtheater finden. Diese leisten dort vielfältige Beiträge zur kulturellen Bildung. ThOff identifiziert und analysiert Interessen und Motivationen der Nachfrage von amateurbasierten und professionellen Theaterangeboten in Südniedersachsen. Darüber hinaus untersucht es, welche Strategien genutzt werden und welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um Publikum zu generieren und zu binden. Eine zentrale Frage ist, ob und wie aus Kooperationen neue Ansätze zur Publikumsgewinnung und -bindung entwickelt werden können.
Olaf Martin, Geschäftsführer Landschaftsverband Südniedersachsen.
Die Debatten und Begriffe der Kulturpolitik sind stark am urbanen Kulturangebot ausgerichtet. Wer aber sind die Träger von Kultur in ländlichen Räumen? Wen kann Kulturförderung adressieren? Welche Probleme haben diese Gruppen? Wie müssten Förderstrategien für diese Problemlösungen aussehen?
Informationen zum Vortrag finden Sie hier:
Eine Linkliste zur Kulturförderung in Südniedersachsen finden Sie hier:
Inputs der Themenrunde 2 - (Zukunft der) Ökonomie im Dorf
Oft wird das Dorf nur als Wohnort gedacht, dessen Bewohnerinnen und Bewohner zur Arbeit in die Städte pendeln. Wie vielfältig das Wirtschaftsleben auf dem Dorf tatsächlich ist, wurde in einem Projekt der HAWK untersucht. Dr. Tobias Behnen stellte vor, welche Sicht Unternehmerinnen und Unternehmer auf diesen Standort haben und ob es typische Eigenschaften der Dorfökonomie gibt.
Präsentation Dr. Tobias Behnen
Bericht zum Forschungsprojekt in der Schriftenreihe ZZHH-Berichte
Kleine und mittlere handwerkliche Betriebe sind oft, wenn auch nicht nur, in Jahrzehnten entstanden, als Digitalisierung noch kein Wort war und Aufträge mündlich-persönlich oder am Telefon entgegengenommen wurden. Wie sieht das aber heute aus? Nutzen Betriebe neue Chancen der Digitalisierung und brauchen sie diese überhaupt? Prof. Dr. Till Proeger (HAWK/Universität Göttingen) berichtete von einem Forschungsprojekt aus seiner Zeit am ifh , bei dem Webseiten handwerklicher Betriebe in Südniedersachsen unter die Lupe genommen wurden.
Spätestens mit der Covid-19-Pandemie hat das Arbeiten an unterschiedlichen Orten neue Bedeutung erfahren. Auch vorher schon gab es Initiativen, neue Räume für das gemeinschaftliche und wohnortnahe Denken und Arbeiten zu schaffen. Jasmin Düwell und Caroline Heck betreuen im Rahmen des SNIC das Projekt Innovation Hub Südniedersachsen und stellten diese Plätze vor.
Innovation Hub Südniedersachsen
In der Veranstaltung berichtete der Bürgermeister der Stadt Seesen, ergänzt durch eine Teilnehmerin, von der erfolgreichen Etablierung der NewKammer Seesen, die nicht nur Arbeits-, sondern auch Begegnungsort ist und so Raum für neue Ideen in der Gemeinde schafft.
Das Thema Coworking in ländlichen Räumen wurde in einem Impulsblatt beschrieben und wird auch bei den SNIC-Innovationstagen aufgegriffen
Während der Pandemie hat sich die Zahl der Menschen, die im Home Office tätig sind, mehr als verdoppelt. Befragungen verdeutlichen, dass sie auch nach der Pandemie mehrmals die Woche zu Hause arbeiten wollen. Die damit verbundene Erhöhung des Anteils virtueller Zusammenarbeit gefährdet jedoch Zusammenhalt und Leistungsfähigkeit von Teams. Dr. Thomas Hardwig zeigte mit einem Einblick in seine Forschungsprojekte, worauf es für eine effektive und befriedigende digitale Zusammenarbeit ankommt.
In einem Forschungsprojekt der HAWK wurde untersucht, vor welchen besonderen Herausforderungen Unternehmen im Dorf stehen. Sandra Lindemann, HAWK, zeigte auf, ob hier besondere Maßnahmen zur Unterstützung von Unternehmen wünschenswert sind.
Bericht zum Forschungsprojekt in der Schriftenreihe ZZHH-Berichte
Migrantische Gründungen und Bestandsunternehmen werden in ländlichen Regionen mit ihrem Beitrag zur regionalen Wertschöpfung kaum wahrgenommen. Prof. Dr. Leonie Wagner und Julia Yildiz von der HAWK stellten dar, wie Einrichtungen der Wirtschaftsförderung diese Zielgruppe gezielter ansprechen und unterstützen können.
Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle in der ländlichen Ökonomie. Dabei legen Verbraucherinnen und Verbraucher zunehmend Wert auf regional erzeugte Lebensmittel. Dr. Gesa Busch, Universität Göttingen, stellte die Ist-Situation in Bezug auf Fleisch vor und berichtete aus einem Projekt das sich mit Vermarktungsinitiativen in Niedersachsen beschäftigt.
Über ein Webinar lassen sich Ideen und Impulse zu einem Forschungsprojekt über die regionale Vermarktung von Produkten aus nachhaltiger Nutztierhaltung nachvollziehen.
Ein Forschungsprojekt an den Universitäten Göttingen und Kassel, in dem Dr. Gesa Busch mitarbeitet, beschäftigt sich zudem mit der Akzeptanz von der Legehennenhaltung in Mobilställen und der Nachfrage nach entsprechenden Produkten.
Inputs der Themenrunde 1 - Innovative Angebote für alte Menschen
Julia Weigt und Claudia Busch vom Zukunftszentrum Holzminden-Höxter berichteten aus ihren Forschungsprojekten. Julia Weigt promoviert aktuell zum Thema ältere Menschen im Dorf als Anbieter und Nachfrager eigenverantwortlich organisierter Daseinsvorsorge. Claudia Busch hat 2019 ein Forschungsprojekt abgeschlossen, das sich mit Angeboten auf landwirtschaftlichen Betrieben befasste und dabei insbesondere die Perspektive hochaltriger Menschen in den Fokus nahm.
Utz Riehl ist Marketingkoordinator an der Technischen Universität Clausthal. In dieser Funktion hat er vielfältige Erfahrungen in der Veranstaltungsorganisation mit sehr unterschiedlichen Teilnehmenden gesammelt. Dabei verbindet er wirtschaftswissenschaftliches Know-how zum Marketing mit seiner Kenntnis über Menschen und soziale Gruppen, die er als studierter Soziologie mitbringt. Er zeigte, welche grundsätzlichen Ansätze wichtig sind – egal, ob Freiwillige gesucht, ein Produkt verkauft oder Seniorinnen und Senioren gezielt eingeladen werden sollen.
Clemens Dinges, ZE Zentrum für Entrepreneurship an der PFH Private Hochschule Göttingen
Crowdfunding hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Modell für alternative Finanzierungen entwickelt. Dabei werden oftmals digitale Plattformen genutzt, um Unterstützerinnen und Unterstützer für eine Projekt- oder Produktidee zu gewinnen. Welche Idee steht aber eigentlich hinter dem Begriff? Und gibt es auch eine Möglichkeit, diesen Ansatz ohne digitale Medien und nur auf ein Dorf oder eine Region beschränkt umzusetzen? Clemens Dinges lässt uns an seinen Erfahrungen aus der Beratung vieler Initiativen in ländlich geprägten Regionen teilhaben.
Prof. Dr. Margarete Boos, Universität Göttingen
Dr. Margarete Boos hat sich als Professorin für Wirtschafts- und Sozialpsychologie an der Universität Göttingen in vielen Forschungsprojekten und Veranstaltungen mit der Aufgabenverteilung in Projekten und Zusammenarbeit in Teams beschäftigt. Dabei zeigte sich, dass es bei jedem Projekt – egal ob im Freizeitbereich oder beruflich – vergleichbare Aufgaben und Phasen gibt. Besonders erfolgsversprechend ist es, wenn sich Menschen nach ihren Neigungen und Stärken einbringen können. Während die eine vielleicht besonders gut darin ist, andere von einer Idee zu überzeugen, hat der andere ein Talent darin, fristgerecht und korrekt Formulare zu bearbeiten. Die Möglichkeit, eigene Stärken einzubringen, fördert das Engagement und damit das gesamte Projekt.
Präsentation Prof. Dr. Margarete Boos
Direktlink zum Erklärvideo Prozessmodell der Teamentwicklung
Beispiele aus der Praxis und Expertinnengespräch
Mit einem optischen Input aus Film- und Bildmaterial werden wir uns der Frage widmen, wie Leerstand im Ort für Angebote mit der Zielgruppe Seniorinnen und Senioren genutzt werden kann. Birgit Franz von der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst wird als Expertin für Nutzung und Erhalt historischer Bausubstanz teilnehmen und im Gespräch mit der Moderatorin Claudia Busch von ihren Erfahrungen berichten.
Broschüre des niedersächsischen Heimatbundes e.V. zum Wohnen in denkmalgeschützten Gebäuden (2018). Es wird empfohlen, die Broschüre in der Zweiseitenansicht anzeigen zu lassen.
3 Beispiele zum Wohnen im Dorf von Birgit Franz und Georg Flotho
Praxisbeispiele aus der Veranstaltung:
- Dorfschmiede Freienseen (Webseite)
- Dorfschmiede Freienseen (Film)
- Dorfschmiede Freienseen (Dokumentation inkl. Finanzlage, 2017)
- Pfarrhaus Flegessen (Webseite) in der Ideenwerkstatt Dorfzukunft
- Wächterhäuser in Leipzig / Konzepte für Leerstandsnutzung und Gebäudeerhaltung durch Mieterinnen und Mieter
Malina Haßelbusch, Zukunftszentrum Holzminden/Höxter
Im dörflichen Miteinander sind wir oft auf freiwilliges Engagement angewiesen. Viele Orte beklagen mittlerweile, dass das freiwillige Engagement zurückgeht. Woran kann das eigentlich liegen? Haben die Menschen heutzutage einfach keine Zeit mehr oder gibt es auch andere Gründe? Malina Haßelbusch beschäftigt sich mit diesen Fragen in ihrem Promotionsprojekt am Zukunftszentrum Holzminden-Höxter. Sie wird uns Ergebnisse der Engagementforschung darstellen sowie von eigenen Erfahrungen in Interviews mit ehemals Engagierten berichten.
Präsentation Malina Hasselbusch
Tipps von Teilnehmenden zu Qualifizierung, Beratung und Weiterbildung
Dr. Carola Croll, Stiftung Digitale Chancen
Digitalisierung ist ein Trend, der unser Leben zunehmend durchdringt. Auch im Dorf werden immer mehr Apps genutzt, um Austausch zu gestalten, Mobilität zu ermöglichen oder Daseinsvorsorge zu gewährleisten. Welche Erfahrungen gibt es hier, gerade auch mit älteren Menschen? Dr. Carola Croll von der Stiftung Digitale Chancen wird ihre Erkenntnisse aus Projekten in Südniedersachen und anderen Regionen mit uns teilen.
Neuer Film über "Bremke digital" bei Youtube
Link zum Projekt Digitale Dörfer Niedersachsen (Reallabor Südniedersachsen)
Alissa Lange, HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Öffentlichkeitarbeit, Zeitung, Website, Instagram – brauchen wir das im Dorf überhaupt? Viele Projekte machen die Erfahrung, dass die Wertschätzung auch im eigenen Ort größer wird, wenn andere darüber berichten. Wie können wir das nutzen? Müssen wir alle Medien bedienen? Und was macht eine gute Öffentlichkeitsarbeit aus? Alissa Lange, Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, wird mit uns diskutieren.
Tipp: Es gibt viele Angebote zum Thema im Internet. Folgende Phrasen eignen sich für die Suche:
- "Pressearbeit für Vereine"
- "Öffentlichkeitsarbeit Ehrenamt"
Eine Anmerkung: Wir vermeiden den Begriff "Ehrenamt" am ZZHH und reden lieber vom bürgerschaftlichen oder freiwilligen Engagement. Da das Wort jedoch in vielen Bereichen Verwendung findet, ist es für die oben genannte Internetrecherche besser geeignet.
Mehr zur Videokonferenz
Die Videokonferenzen werden mit der Software Zoom abgehalten. Die Einladung mit dem jeweiligen Link erhalten Sie nach Ihrer Anmeldung. Es ist hilfreich, wenn Sie wissen, wie Sie den Chat im Zoom nutzen, eine digitale Hand heben oder sich umbenennen. Wenn Sie auf die folgenden Bilder klicken, finden Sie weitere Erläuterungen hierzu.
Chat nutzen
Hand heben
Sich umbennen
Abgesehen von den Auftaktveranstaltungen der Themenrunden wird es beim Digitalen Feierabend nicht vor jedem Termin eine Einführung in Zoom geben. Wenn Sie mit Videokonferenzen nicht vertraut sind, soll Sie dies aber nicht von einer Teilnahme abhalten. Wir beraten Sie gerne im Vorfeld. Fragen Sie einfach per E-Mail oder Telefon an. Außerdem haben wir eine kleine Anleitung zur Teilnahme in Form einer Pdf-Datei erstellt, die Sie durch einen Klick auf den folgenden Link öffnen können: